Neuburger Rundschau vom 16. Dezember 2008

Zwei Neuburgerinnen schwimmen für Deutschland

Natascha Heckel und Hannah Huber haben den Sprung in die Nationalmannschaft geschafft.
von Florian Eisele

Neuburg - Was sich manche Sportler in ihrer gesamten Karriere vergeblich wünschen, haben zwei Schülerinnen aus Neuburg geschafft: Sie vertreten ihr Land in der Nationalmannschaft. Die 15-jährige Natascha Heckel und die 14-jährige Hannah Huber sind in den C-Kader (Jahrgänge 1991 - 1994), also der Jugendnationalmannschaft der Synchronschwimmer berufen worden.

Natascha Heckel (rechts) und Hannah Huber vom TSV Neuburg haben sich für die Jugendnationalmannschaft im Synchronschwimmen qualifiziert. - Foto: xh

Qualifiziert haben sich die beiden durch ihre klasse Leistungen in Vorbereitungsturnieren, unter anderem durch den Sichtungstest im badischen Karlsruhe vor einigen Wochen. Drei Tage lang wurden die beiden Mädchen zusammen mit 43 anderen Synchronschwimmerinnen aus ganz Deutschland getestet. "Das war ziemlich anstrengend", erinnert sich Natascha. Bei den Land- und Wasserübungen wurde den beiden alles abverlangt, etwa durch Übungen an der Sprossenwand oder einen unter Wasser gezeigten Spagat. Ausgerechnet bei diesem Lehrgang hatte Hannah, die aktuelle deutsche Meisterin, einen schlechten Tag und erfüllte die geforderten Werte nicht ganz. Durch ihren Titel nominierte sie der Deutsche Schwimmverband (DSV) allerdings nach.

Deswegen können die beiden Freundinnen doch noch gemeinsam bei ihrem ersten großen Turnier antreten, den German Open der Synchronschwimmerinnen. Nächstes Jahr im März treten sie bei dem internationalen Turnier in Bonn an. Abteilungsleiterin Barbara Rauscher vom TSV Neuburg ist stolz auf die beiden: "Das haben sie sich wirklich verdient. In Bonn sollen sie sich erst mal in der Mannschaft etablieren, das Turnier ist bestens besetzt." Ihre beiden Schützlinge hören genau zu, während ihre Trainerin von dem Turnier erzählt. Es ist für beide der bisher größte Wettkampf, "ein bisschen Bammel ist da schon dabei", gibt Natascha zu.

Sieben Trainingstage pro Woche

Bis dahin stehen pro Woche sieben Trainingstage an, einmal im Monat reisen beide für eine Woche zum Trainingslehrgang nach Heidelberg - auch der hat es in sich. "Wir sind zweimal drei Stunden pro Tag im Wasser und trainieren außerdem auch an Land unsere Figuren", sagt Hannah. Natascha hat als Springerin - sie wird bei den Figuren von ihren Mitstreiterinnen in die Luft geworfen - sogar eine eigene Trainerin. "Danach sind wir immer ziemlich platt", sagt die Schülerin des Descartes-Gymnasiums. Ihre verpassten Schulstunden müssen die beiden natürlich nachholen - Schulaufgaben inklusive. Zusammen mit der körperlichen Belastung, die neben Kraft und Koordination auch auf gegenseitiges Verständnis abzielt, stellt ihr Sport für beide einen immensen Aufwand dar.

Warme Gelatine im Haar

Dennoch fehle oft noch das Verständnis für ihren Sport, sagt Natascha: "Viele Freunde von mir wissen gar nicht, was wir da tun. Synchronschwimmen kommt ja auch nie im Fernsehen." Barbara Rauscher pflichtet ihr bei: "Es wird total unterschätzt, was die Mädchen leisten."

Trotzdem, stören würde das die beiden nicht wirklich. Was ihnen richtig auf die Nerven gehe, ist die Gelatine, mit denen ihre Haare vor dem Wettkampf befestigt werden, damit die Frisur sitzt - auch unter Wasser. "Das ist ganz schön eklig, wenn die warme Gelatine auf die Haare kommt", erzählt Natascha und verzieht das Gesicht. Erst nach dreimal Waschen mit Shampoo ist das Haar wieder sauber. Im Vergleich zum sonstigen Stress ist das aber ein Klacks.


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