Neuburger Rundschau - 28. Juli 2012
Comen Cup vom 16. bis 22.07.2012 in Torrevieja / ESP

Stolze Neuburger in Spanien

Alina Schläfer und Julia Müller im Deutschlandteam beim Comen Cup.
von Manfred Rinke

Machen international ihren Weg: Alina Schläfer (links) und Julia Müller waren jetzt für Deutschland bei den Mittelmeerspielen im Einsatz. - Foto: Privat

Neuburg/Torrevieja Es sind die Früchte jahrelanger Anstrengungen, die auch sie jetzt ernten dürfen und es ist der Lohn für konsequentes Durchhaltevermögen, für Disziplin und manche Entbehrung: "Viel herumkommen, weiter dazuzulernen und unsere Stadt und unser Land als beste Synchronschwimmerinnen Deutschlands repräsentieren zu können, darauf sind wir richtig stolz", sagen Alina Schläfer und Julia Müller. Die beiden 15-jährigen Gymnasiastinnen starteten jetzt im elfköpfigen C/D-Kader des Deutschen Schwimmverbandes (darunter fünf aus Bayern) bei den internationalen Mittelmeerspielen im spanischen Torrevieja. Sie nahmen am Gruppenwettbewerb teil, bei dem Deutschland unter 26 Nationen Platz zwölf belegte. Im Pflichtwettbewerb wurden Alina und Julia mit jeweiligen persönlichen Bestleistungen innerhalb des deutschen Teams Vierte und Sechste.

Für die beiden war es die zweite und altersbedingt letzte Teilnahme am sogenannten Comen Cup, dem Wettkampf, an dem ursprünglich nur Mittelmeeranrainer teilnehmen durften. 2011 fand er in Italien statt. Mittlerweile messen bei den Mittelmeerspielen auch die weltweit besten Synchronschwimmnationen ihr Können, darunter die USA, Kanada und nicht zuletzt Russland. Wobei die Russinnen in Spanien die alles überragenden Athletinnen stellten. Sie siegten in allen Disziplinen, allein beim Pflichtwettkampf mit 193 Starterinnen belegten zwölf von ihnen die ersten zwölf Plätze.

Deutschland lag nach der Kür der Gruppen auf dem 12. Platz. Mit diesem wäre die Finalteilnahme gesichert gewesen. Doch nach dem Pflichtwettkampf war das Team noch einen Platz nach hinten gerutscht - Österreich war der Spielverderber.

Nach der traditionellen deutsch-französischen Begegnung und den German Open war der Comen Cup in diesem Jahr die dritte internationale Veranstaltung für Alina Schläfer und Julia Müller. In der Woche in Torrevieja mit den Wettkämpfen und zwei Trainingseinheiten täglich war Freizeit rar. Eine Shopping-Tour war gar nicht drin, gerade zweimal kamen sie ans Meer. Es sind andere Eindrücke, die sie mit nach Hause nahmen. Die Eröffnungsfeier etwa. Angeführt von Trommlern zogen Offizielle und die Schwimmerinnen aus den 26 teilnehmenden Nationen durch die Stadt zum Hafen. Dort wurden die Sportlerinnen aus jedem Land nach vorne gerufen und erhielten ein Geschenk überreicht. Oder die Abschlussparty, bei der Kontakte zu den anderen Athletinnen geknüpft und Badekappen oder T-Shirts ausgetauscht wurden. Weniger haften bleiben wird wohl das Essen im schönen Hotel. "Denn keine aus unserem Team mag Fisch", erzählen sie. Ravioli aus der Dose und Salat stillten so in aller Regel den Hunger.

Die Woche Spanien ist aber nur der eine Teil des Aufwands. Schulfrei nehmen mussten Alina und Julia bereits die Woche davor. Während des harten Vorbereitungslehrgangs in Heidelberg schrieben die beiden zeitgleich mit ihren Schulkameradinnen am Descartes-Gymnasium auch ihr Großes Latinum. Eine Aufsicht dafür stellte die Uni Heidelberg. Es war die erste Prüfung, die "Donaunixen" auswärts geschrieben haben. Dass dies so gehandhabt werden kann, ist dem Entgegenkommen des Descartes-Gymnasiums und dem Deutschen Sportbund zu verdanken, der dies an seinen Olympiastützpunkten gestattet.

Und die nächsten großen Ziele der dreifachen deutschen Meisterinnen mit der Gruppe und der dreifachen deutschen Vizemeisterinnen im Duett? Bärbel Rauscher, die Gründerin der Neuburger "Donaunixen", sieht diese in der Teilnahme an den Jugend-Europameisterschaften im nächsten und der EM 2014 im eigenen Land (Berlin). Alina und Julia dagegen denken jetzt erst einmal an die Ferien - und dann an die deutschen Jugendmeisterschaften im April nächsten Jahres in Neuburg. "Dann können auch die Freunde und die Familie zuschauen" - und bewundern, was sie und ihre Vereinskolleginnen im Wasser möglich machen. Und das darf Alina und Julia wieder richtig stolz machen - und dies zurecht.


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