Neuburger Rundschau - 24. Mai 2016
Schwimm Europameisterschaften 2016 in London

"Ich konnte es in vollen Zügen genießen"

Lisa Königsbauer spricht über ihre Erfahrungen bei der Europameisterschaft in London
Von Dirk Sing

Ein unvergessliches Erlebnis: Die Neuburger Donaunixe Lisa Königsbauer im "London Aquatic at Queen Elizabeth Olympic Park" (oben), indem sie mit dem deutschen Team (unten) in der Kombination an den Start ging. - Foto: TSV

Wenn Lisa Königsbauer über die diesjährige Schwimm-Europameisterschaft in London (9. bis 22. Mai) spricht, ist das Funkeln in ihren Augen nicht zu übersehen. "Das war schon ein unglaubliches Erlebnis. Die ganze Atmosphäre dort ist mit Worten kaum zu beschreiben", schwärmt die Donaunixe des TSV Neuburg. Auch rund eine Woche nach ihrer Rückkehr von der Insel ist Königsbauer von dem, was sie vor allem im "London Aquatic at Queen Elizabeth Olympic Park" (dort fanden während den Olympischen Spielen 2012 die Schwimm-Wettkämpfe statt) erlebt hat, immer noch sichtlich beeindruckt.

"Ich habe das Stadion ja schon bei den Olympischen Spielen im Fernsehen gesehen. Aber wenn man dann selbst einmal vor Ort ist und an einem derart großen Wettkampf teilnehmen darf, dann wirkt das Ganze noch einmal völlig anders", berichtet Königsbauer. Als sechste Athletin in der Geschichte der Synchronschwimm-Abteilung des TSV Neuburg (nach Claudia und Angela Pogadl, Renate und Birgit Luba sowie Cornelia Libal) hatte sich die 17-Jährige für die europäischen Titelkämpfe qualifiziert. Zusammen mit neun Mannschaftskollegen aus dem gesamten Bundesgebiet vertrat sie nun in der Kombination - eine Mischung aus Solo, Duett und Gruppe - erstmals in ihrer noch jungen, aber bereits überaus erfolgreichen Karriere die deutschen Farben. Genauer gesagt am 12. Mai, als es gegen neun andere "Kombis" um Wertungspunkte und Platzierungen ging.

Das Erstaunliche dabei: Von etwaiger Nervosität war bei der Debütantin aus Neuburg nichts zu spüren. "Ich war selbst ein bisschen überrascht, dass ich eigentlich überhaupt nicht aufgeregt war", sagt Königsbauer. Vielmehr sei sie sogar in der Lage gewesen, "den gesamten Auftritt in vollen Zügen zu genießen. Das war einfach großartig".

Dass man sich in diesem Bewerb mit den Top-Nationen aus Russland (dem späteren Sieger), der Ukraine, Italien oder Spanien nicht messen können würde, war den DSV-Athleten von Anfang an klar. "Gerade in Russland oder der Ukraine wird diese Sportart von reinen Profis betrieben, die jeden Tag trainieren, während wir lediglich zu Lehrgängen zusammengezogen werden", weiß Königsbauer. Dennoch konnte sich die rund vierminütige deutsche Darbietung, die erst seit November des vergangenen Jahres auf eben jenen Lehrgängen einstudiert wurde, mehr als sehen lassen. "Wir haben pünktlich zum Wettbewerb unsere beste Leistung abgeliefert. Von dem her waren sowohl wir als auch unsere Trainerin Stella Mukhamedova rundum zufrieden", sagt die Schülerin. Am Ende belegte das deutsche Team den neunten Platz und ließ dabei die Konkurrenz aus Portugal hinter sich.

Foto: TSV

Auch wenn die sympathische Neuburgerin in London ihr "bisheriges sportliches Highlight" erlebte - von einem oftmals im direkten Anschluss folgenden Motivationsloch ist sie nach eigenen Angaben "meilenweit entfernt". Bereits einen Tag nach ihrer Rückkehr aus England stand im Neuburger Parkbad schon wieder die nächste schweißtreibende Trainingseinheit auf dem Programm. Und das aus gutem Grund, schließlich ist das Sportjahr 2015 für Lisa Königsbauer noch längst nicht beendet. Im Gegenteil, es warten vielmehr noch drei weitere absolute Großereignisse. Nach den deutschen Altersklassen-Meisterschaften in Bielefeld, die in knapp zwei Wochen über die Bühne gehen, hat die junge Donaunixe auch die Tickets für die Jugend-Europameisterschaft in Rijeka (Kroatien) sowie die Jugend-Weltmeisterschaft in Kazan (Russland) bereits so gut wie sicher. Kurzum: Das nächste Highlight kann kommen!


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