Neuburger Rundschau vom 28.07.2009
Rom war nicht der letzte Streich
Natascha Heckel ist zurück von der WM und hat schon neue Pläne
von Andreas Kornes
Eleganz und Spitzensport - nur selten werden diese Elemente so perfekt kombiniert wie beim Synchronschwimmen. Aus Neuburg nahm Natascha Heckel bei den Weltmeisterschaften in Rom teil. - Foto: dpa
Neuburg - 1994 waren es die Geschwister Claudia und Angela Pogadl (Rom), 2001 Cornelia Libal (Fukuoka) - seit kurzem haben Neuburgs Synchronschwimmerinnen eine vierte WM-Starterin: Natascha Heckel. Am Sonntag kehrte die 15-Jährige von den Titelkämpfen in Rom zurück. Gestern Abend organisierten die Donaunixen einen Empfang für ihr sportliches Aushängeschild.
Heckel war bei der WM in der Kombination zum Einsatz gekommen. Die deutsche Mannschaft schaffte es auf Platz 13 - die bisher beste Platzierung bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen. Nur um 0,7 Punkte verpassten Heckel & Co. das Finale der besten zwölf Mannschaften. "Unsere Trainerin war trotzdem zufrieden und das kommt nicht so oft vor", sagte Heckel gestern. Ziel sei es jetzt, bei der nächsten Weltmeisterschaft erstmals mit einer deutschen Mannschaft im Synchronschwimmen den Sprung ins Finale zu schaffen.
Das ist aber (noch) Zukunftsmusik. Gestern wurde die vierte Neuburger WM-Teilnehmerin erst einmal gefeiert. Abteilungsleiterin Bärbel Rauscher lobte ihren Schützling, "das ist eine glanzvolle Saison gewesen". Nur in wenigen anderen Sportarten sei so viel Liebe zur Sache, Ehrgeiz und Geduld gefordert, wie beim Synchronschwimmen.
TSV Abteilungsleiterin Bärbel Rauscher überreichte der Neuburger WM-Teilnehmerin Natascha Heckel einen Blumenstrauß. - Foto: Xaver Habermeier
Sportreferent Klaus Eisenhofer überbrachte die Glückwünsche der Stadt Neuburg. "Das Synchronschwimmen ist ein Aushängeschild für Neuburg. Die Sportlerinnen vertreten unsere Stadt bis auf internationale Ebene." Der so Gelobten war das schon fast zu viel des Lobes. Bescheiden nahm sie die Blumensträuße entgegen. "Schön" sei es in Rom gewesen sagte sie vor den versammelten Eltern, Trainern, Sportlerinnen und Freunden der Synchronschwimmerinnen des TSV Neuburg.
Bei rund 40 Grad im Schatten habe sie ihren Aufenthalt in der "ewigen Stadt" sehr genossen. "Ich dachte eigentlich, dass ich aufgeregter sein würde. Aber als ich ins Wasser gesprungen bin, war ich gar nicht aufgeregt. Es hat einfach nur Spaß gemacht, in diesem riesigen Stadion zu schwimmen", erzählte Heckel.
Schwimm-Weltrekordlerin Britta Steffen habe sie im Mannschaftshotel der Deutschen getroffen, ebenso den ebenfalls 15-jährigen britischen "Wunderspringer" und Weltmeister Tom Daley. Die deutschen Turmspringer und Wasserballer habe man bei deren Wettkämpfen angefeuert, umgekehrt hätten die Kollegen aus der Nationalmannschaft bei den Synchronschwimm-Wettbewerben moralische Unterstützung auf den Rängen geleistet.
Jetzt stehen für Natascha Heckel erst einmal Sommerpause und Urlaub an. Gegen Ende der Sommerferien will sie wieder ins Training einsteigen, neue Aufgaben stehen an. "Nächstes Jahr ist die Europameisterschaft, Jugend-Europameisterschaft und Jugend-Weltmeisterschaft", zählt Heckel die Höhepunkte der kommenden Saison auf. Und das Fernziel ist auch schon formuliert: Die WM 2011 in Shanghai. "Da würde ich schon gern wieder dabei sein."