Neuburger Rundschau - 26. Juni 2019
Jugend-EM
19. - 23. Juni 2019 in Prag

Herzlicher Empfang für drei Donaunixen

Jennifer Uhl, Mona Weidner und Nathalie Mehl vom TSV Neuburg haben an der Jugend-EM in Prag teilgenommen. Nach 18 Tagen auf Reisen sind sie zurück.
von Benjamin Sigmund

Ein Blumenstrauß zum Empfang: Jennifer Uhl (von links), Mona Weidner und Nathalie Mehl haben an der Jugend-Europameisterschaft im Synchronschwimmen in Prag teilgenommen. - Foto: Dirk Sing

Dass Neuburg eine Hochburg im Synchronschwimmen ist, gehört zum Grundwissen über die sportliche Situation in der Stadt. Immer wieder nehmen junge Sportlerinnen an Großereignissen teil, Jahr für Jahr bringt der TSV Neuburg besondere Talente hervor.

Doch der jetzige Erfolg sticht noch einmal heraus. Zum ersten Mal nach 1998 stellten die Donaunixen gleich drei Teilnehmerinnen an einer Jugend-Europameisterschaft. Am Montag kehrten nun Jennifer Uhl, Mona Weidner und Nathalie Mehl nach 18 Tagen auf Reisen, in denen sie ein Trainingslager in Bulgarien absolvierten und an den Titelkämpfen in Prag teilnahmen, nach Neuburg zurück.

Großer Jubel bei der Rückkehr

Zu Ehren der Sportlerinnen hatte die Abteilungsleitung um Barbara Rauscher einen Empfang am Brandlbad vorbereitet. Eltern, Geschwister und zahlreiche Donaunixen jüngerer Jahrgänge warteten gespannt auf die Rückkehr der drei derzeitigen Aushängeschilder des Vereins. Direkt vom Münchner Flughafen wurden diese zum Freibad chauffiert und dort mit tosendem Applaus empfangen. „Die Überraschung für uns war riesig“, freut sich Mona Weidner. Nach der EM in Belgrad vor zwei Jahren bedeuteten die Wettkämpfe in Tschechien für die 17-Jährige die zweite Teilnahme an einer Europameisterschaft. Zuvor hatte sie beim Comen Cup in Israel 2016 und Portugal 2017 ihre ersten internationalen Wettkämpfe für Deutschland bestritten. Bei diesen beiden hoch angesehen Veranstaltungen war auch Jennifer Uhl (17) dabei. Nathalie Mehl (16) ging in Portugal beim Comen Cup an den Start und nahm 2018 an den Olympic Hope Games in der Slowakei teil. Ihre Premiere bei einer Europameisterschaft feierten Jennifer Uhl und Nathalie Mehl nun in Prag. „Es ist schön, Deutschland zu vertreten“, meint Nathalie Mehl, während es für Jennifer Uhl einfach etwas Besonderes war, „an einem so großen Wettbewerb“ teilzunehmen.

Um sich mit den großen Nationen im Synchronschwimmen messen zu können, war eine intensive Vorbereitung nötig. In der zweiten Juniwoche ging es für die deutsche Nationalmannschaft zunächst in ein Trainingslager nach Bulgarien in die Nähe von Varna. Mehrmals täglich standen Trainingseinheiten auf dem Programm. Mal im Wasser, mal an Land. Am 17. Juni begann schließlich die EM in Prag, die sechs Tage dauerte.

Siebter Platz in der Kombination

In der Kombination standen alle drei Mädchen des TSV Neuburg in der deutschen Mannschaft und wurden am Ende Siebter, was einen großen Erfolg bedeutet. „Mit 78 Punkten haben wir so viele geholt wie seit vielen Jahren nicht mehr“, erzählt Mona Weidner. Nathalie Mehl war zusätzlich noch für den Gruppen-Wettkampf nominiert, in dem sie mit Deutschland den neunten Platz belegte. Besonders beeindruckt waren die Neuburger Gymnasiastinnen vom Auftritt der russischen Mannschaft, die traditionell ganz vorne landet. „Es ist Wahnsinn, was die zeigen“, sagt Jennifer Uhl. Anders als das deutsche Team, das nicht regelmäßig zusammen trainieren kann, üben die Russinnen das ganze Jahr über gemeinsam und sind allein deswegen in einer anderen Liga unterwegs.

18 schöne wie anstrengende Tage liegen hinter Jennifer Uhl, Mona Weidner und Nathalie Mehl. Schön auch deshalb, weil die Athletinnen neben den Sportarenen auch Kultur und Sehenswürdigkeiten anderer Länder und Städte sehen. „Dieses Privileg wissen wir zu schätzen“, sagt Nathalie Mehl, der wie ihren Teamkolleginnen Prag sehr gut gefallen hat. Durchhaltevermögen ist dennoch gefragt, müssen die jungen Frauen doch eine Zeit lang auf Familie und Freunde verzichten. „Das ist nicht leicht“, sagt Jennifer Uhl, deren Eltern zum Zuschauen nach Prag gekommen sind. Nach einiger Zeit gewöhne man sich aber daran, fügt Nathalie Mehl hinzu. „Die Gemeinschaft unter den Mädels hilft, gerade die zu den anderen Neuburgern“, sagt Mona Weidner.

EM-Teilnehmerinnen als Motivation für den Nachwuchs

Ihren ersten Wettkampf bestritten die drei Nationalschwimmerinnen im Übrigen vor knapp zehn Jahren beim sogenannten „Muki-Preis“. Eine Veranstaltung, den die jüngeren Mädchen der Donaunixen gerade erst hinter sich haben. „Sie werden durch die drei EM-Teilnehmerinnen inspiriert und ziehen Motivation daraus“, meint Barbara Rauscher, die schon viele große Neuburger Talente erlebt hat. „Obwohl ich bereits 46 Jahre mit dabei bin, ist es jedes Mal wieder etwas Besonderes, die Mädchen bei Großereignissen starten zu sehen“, sagt sie mit stolz. Ihrer Arbeit ist es mit zu verdanken, dass Neuburg zu den Hochburgen im Synchronschwimmen gehört.


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