Neuburger Rundschau - 15. Oktober 2021

Bayerischer Schwimmverband feiert in Neuburg

Der Bayerische Schwimmverband wird 75 Jahre alt und hat sich für seine Jubiläumsfeier unter 300 Mitgliedsvereinen im Verband den TSV Neuburg ausgesucht. Dafür gibt es natürlich einen entscheidenden Grund.
von Manfred Rinke

Schwimm-Weltmeisterschaft 2017 in Budapest: Beim Gruppenwettkampf heben ihre Kolleginnen Marlene Bojer aus München aus dem Wasser. Darunter im Team der deutschen Nationalmannschaft Lisa Königsbauer und Lisa-Sofie Rinke. Mit ihrer Duettpartnerin Michelle Zimmer wird Bojer am Samstag auch im Parkbad Neuburg dabei sein - Foto: Liegl-Reinhard

Es war im September 2020 in der Olympiareithalle in München. Am Rande einer Veranstaltung des Bayerischen Landessportverbandes (BLSV) trat Harald Walter an Barbara Rauscher heran. Der Präsident des Bayerischen Schwimmverbandes (BSV) fragte die Landesfachwartin Synchronschwimmen, ob sie sich vorstellen könnte, dass der TSV Neuburg Gastgeber für die Feier zum 75-jährigen Jubiläum des BSV sein könnte. „Ich hab’ nur spontan und kurz ’Ja’ gesagt“, erinnert sich die Gründerin der Neuburger „Donaunixen“. Nach der 50-Jahr-Feier in der Olympiahalle in München erhält nun der TSV Neuburg die besondere Ehre, am Samstag, 16. Oktober, in der Parkhalle das 75-jährige Jubiläum des BSV ausrichten zu dürfen.

Besondere Ehre für den TSV Neuburg

Eine besondere Ehre deshalb, weil es im zweitgrößten Landesschwimmverband Deutschlands nicht weniger als 300 Vereine mit rund 80.000 Mitgliedern gibt. Nur ein Jahr nach der Gründung am 4. Februar 1946 hatte der Verband bereits 111 Vereine mit 11.223 Mitgliedern gezählt. Der BSV steht für die Kernkompetenz Leistungs-, Vereins-, Schul- sowie Breiten- und Gesundheitssport und realisiert die wichtigen Werte für seine Mitglieder: Lebensfreude, Sport, Vergnügen und Bewegung.

Am Samstagnachmittag wird zur Jubiläumsveranstaltung viel Prominenz in Neuburg erwartet: der Präsident des Deutschen Schwimmverbandes, Marco Troll, der des BLSV Jörg Ammon, der Präsident des Team-Sport-Bayerns und zugleich Präsident des Deutschen und Bayerischen Turnerbundes, Alfons Hölzl, und natürlich als Veranstalter Harald Walter, BSV Präsident und Vizepräsident des DSV. Dazu kommen Vertreter der sieben bayerischen Bezirke und weitere Ehrengäste, darunter Landrat Peter von der Grün und Oberbürgermeister Bernhard Gmehling.

Im Vorfeld der Schwimm-Gala im Parkbad findet die erste Präsidiumssitzung in Präsenz seit Beginn der Corona-Krise statt. Im Anschluss an das Programm im Parkbad folgt ein kleiner Festabend im Sporthotel Rödenhof mit anstehenden Ehrungen, Small-Talk-Runden und viel Gelegenheiten zum persönlichen Austausch.

Dass die Entscheidung für die Ausrichtung des BSV-Jubiläums auf Neuburg fiel, hat einen simplen wie nachhaltigen Grund. Es ist die Erfolgsgeschichte, die die Synchronschwimmerinnen des TSV Neuburg seit 48 Jahren schreiben und das lokale, nationale, wie internationale Engagement von Barbara Rauscher, ohne die es sie nicht geben würde.

"Donaunixen" sind international erfolgreich

Die mittlerweile 72-jährige, gebürtige Neumarkterin machte die Abteilung zur mit Abstand erfolgreichsten im TSV Neuburg und die „Donaunixen“ zu einem nationalen wie internationalen Aushängeschild vor allem im Jugend-, aber auch im Erwachsenenbereich.

Schon 15 Jahre nach der Gründung stellten die „Donaunixen“ die Deutschen Jugendmeister und wurden mit dem „Grünen Band“ für eine ausgesprochen gute Nachwuchsarbeit ausgezeichnet. Mit Renate Luba und Claudia Pogadl entsandte die Abteilung im selben Jahr erstmals zwei Mädchen in die Jugendnationalmannschaft für die erste internationale Teilnahme in Holland. Es folgten viele Teilnahmen bei Europameisterschaften, unter anderem mit Birgit und Renate Luba sowie als Höhepunkte die Teilnahme bei vier Schwimm-Weltmeisterschaften: 1994 in Rom mit Angela und Claudia Pogadl, 2001 in Japan mit Cornelia Libal, 2009 in Rom mit Natascha Heckel und vorerst zuletzt 2017 in Budapest mit Lisa Königsbauer und Lisa-Sofie Rinke.

Als treue und wichtige Unterstützerinnen konnte sich Barbara Rauscher von Beginn an und danach über viele Jahre auf die zuverlässige und bei den Mädchen überaus beliebte Gisela Kotzur, die „Mutter des TSV Neuburg“, und bis heute auf ihre Weggefährtin Emmy Luba verlassen. Die Trainerinnen in Neuburg sind zudem allesamt selbst einmal erfolgreich synchron geschwommen.

Auf einen Gast freut sich Barbara Rauscher am Samstag übrigens besonders. Es ist BSV-Ehrenpräsident Eginhard Riedel. Er wurde am 17. Mai 1992 zum Präsidenten des Bayerischen Schwimmverbandes gewählt und sie gleichzeitig zur Landesfachwartin Synchronschwimmen. „Man braucht für vieles, das man erreichen möchte, auch einen Fürsprecher und er war das für mich“, erinnert sich die 72-Jährige, die von 1987 bis 2007 auch internationale Wertungsrichterin mit Einsätzen rund um die Welt war.

Eine persönliche kommt somit zur Erfolgsgeschichte der Neuburger „Donaunixen“ hinzu. Natürlich: Die Ausrichtung der Jubiläumsfeier des Verbandes ist ohne Frage eine besondere Ehre. Auf der anderen Seite gilt aber auch, Ehre, wem Ehre gebührt.

Das Programm beim 75. Jubiläum im Parkbad

Die Schwimmgala mit Festreden im Parkbad in Neuburg findet am Samstag, 16. Oktober, von 15 bis 17.30 Uhr statt. Teilnehmen daran können nur die Ehrengäste, die Aktiven und die eingeladenen Gäste.

Fanfarenzug: Das Programm beginnt mit dem Einzug des Fanfarenzuges. Für sämtliche Gäste und „schwimmenden“ Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist der Neuburger Fanfarenzug das absolute „Highlight“ zu Beginn der Gala. Alle Großveranstaltungen der Abteilung Synchronschwimmen im TSV Neuburg wurden seit 1985 von diesem Augen- und Ohrenschmaus begleitet.

Ansprache: BSV-Präsident Harald Walter

Wasserball: Aufführung einer Auswahlmannschaft vom Landesstützpunkt Nürnberg. Wasserball ist die älteste olympische Mannschaftssportart und gilt als physisch härteste Ballsportart.

Ansprache: DSV-Präsident Marco Troll

Ansprache: Oberbürgermeister Bernhard Gmehling

Synchronschwimmen: Das aktuell beste Duett Deutschlands wird Synchronschwimmen vom Feinsten zeigen. Marlene Bojer aus München und Michelle Zimmer aus Berlin fehlte bei der Qualifikation im Juni in Barcelona nur ein Wimpernschlag, dann wären sie bei Olympia in Tokio dabei gewesen. Als altersmäßiger Kontrast wird davor das Nachwuchsduett der „Donaunixen“, Lara Montenegro und Eline Galiew (beide zwölf Jahre), seine Kür zeigen.

Ansprache: BLSV-Präsident Jörg Ammon

Ansprache: Vorsitzender Team-Sport-Bayern, Alfons Hölzl

Schwimmen: Vier bayerische Top-Athleten werden 400 Meter Lagen ins Wasser legen. Um die unterschiedlichen Geschwindigkeiten in den vier verschiedenen Disziplinen zu zeigen, wird gleichzeitig jeweils ein Athlet Brust, Delphin, Kraul und Rücken schwimmen.

Synchronschwimmen: Solo von Marlene Bojer aus München

Abschlussrede: Vize-Präsident Leistungssport im BSV, Bastian Esefeld

Synchronschwimmen: Den krönenden Abschluss bilden 34 „Donaunixen“ mit einem so genannten Flashmob auf Maurice Ravels Bolero. Sie werden für die Gäste am Ende dem Anlass der Feier entsprechend eine 75 ins Wasser zaubern. Bei den „Donaunixen“ sind bis auf den jüngsten Nachwuchs Aktive aller Altersklassen dabei. Unter ihnen auch ehemalige Jugend- und Nationalmannschafts-Schwimmerinnen sowie das derzeitige Kadermitglied des Deutschen Schwimmverbandes, Lisa Königsbauer.


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