Donaukurier - 23. Oktober 2023

„Vorzeigeverein für ganz Deutschland“

Neuburger Donaunixen feiern beschwingt und mit vielen netten Ideen ihr 50-jähriges Bestehen.
von Josef Bartenschlager

Etwa 40 aktive Donaunixen gibt es aktuell, die Anfängerinnen nicht mitgezählt. Sie bevölkerten die Bühne und bereicherten den Abend mit einem selbstverfassten Lied. „Wir feiern, feiert mit“, forderten sie das Publikum auf. - Fotos: Bartenschlager

Anmut, Grazie und Eleganz im Wasser, gepaart mit Koordinationsvermögen, Orientierungssinn und sportlichen Leistungen, die zum Teil auf internationalem Niveau liegen: Das alles verkörpern die Neuburger Donaunixen seit genau einem halben Jahrhundert. Synchronschwimmen heißt die Sportart, welche die Nixen betreiben und sie nimmt in gewisser Weise eine Sonderstellung ein, weil eine Schwimmerin – es gibt in dieser Disziplin kaum Jungs – so viele verschiedenen Eigenschaften mitbringen muss, um erfolgreich zu sein.

Unterhaltsamer und kurzweiliger Abend

So war es nicht verwunderlich, dass die Feier, mit der das Jubiläum gewürdigt wurde, außergewöhnliche Charakteristika aufwies. Die Gäste erlebten am Samstag im „Festsaal Schloßhof“ im Rödenhof einen kurzweiligen und unterhaltsamen Abend. Dabei setzten die „Nixen“ sich gebührend in Szene – und gleichzeitig Barbara Rauscher,die Gründerin und bis heute Vorsitzende dieser TSV-Sparte, mehr „Kümmerin“ denn „Chefin“ der Neuburger Synchronschwimmerinnen. Die Feier bliesen zwei der bekannten „Finkenstoana“, darunter Hans Dünstl, mit ihren Alphörnern an.

Durch den Abend führten charmant und souverän Angelica Morelli und Cornelia Stadlmayr, die Tochter von Barbara Rauscher. Eine Augenweide waren die „Nixen“, die sich in Dirndl geworfen und den kompletten Service übernommen hatten. Barbara Rauscher, die aus Neumarkt stammt, mehrere Jahre in München wirkte und aus Liebe an die Donau zog, hatte mit acht Mädchen die Donaunixen aus der Taufe gehoben. Vier der acht Nixen der ersten Stunde konnte sie begrüßen, eine war verhindert, zwei erkrankt und eine lebt in den USA. Alle Altersgruppen hatten nette Geschenke für Barbara Rauscher dabei, die sie überreichten.

Beeindruckende Choreographie

Eine hinreißende und perfekt vorgetragene Choreographie begeisterte das Publikum.

Ein Höhepunkt war eine Choreographie, die Melanie Eubel einstudiert hatte, und die Elemente aus Ballett, Trockentraining und Hauptdehnübungen enthielt – insgesamt eine beeindruckende Darbietung. Die Mädchen waren schwarz gekleidet, hatten aber leuchtende Kränze am Scheitel und auch blinkende Elemente am Trikot.

Grußworte im eigentlichen Sinn fielen aus. Dafür hatten die beiden Moderatorinnen eine Reihe von Fragen vorbereitet. Dazu baten sie Landrat Peter von der Grün, Oberbürgermeister Bernhard Gmehling, Landtagsabgeordneten Matthias Enghuber, den Präsidenten des Bayerischen Schwimmverbandes Harald Walter und TSV-Vorsitzenden Udo Kotzur auf die Bühne. Auf welche Weise die fünf Protagonisten denn Sport für Kinder und Jugendliche unterstützen, wollten Morelli und Stadlmayr wissen. Auf vielfältige Weise: Die Unterstützung reicht von direkten Zuschüssen seitens des Landkreises über die Bereitstellung des Hallenbades durch die Stadt,die Verdoppelung der Vereinspauschale und Gutscheine für Schwimmkurse durch den Freistaat, die breiten Hilfen und Lobbyarbeit des Verbandes bis hin zur Hilfe durch den Verein, von Sportlerehrungen und ideeller Wertschätzung. „Die Donaunixen sind ein Vorzeigeverein für Synchronschwimmen für ganz Deutschland“, bekräftigte in diesem Zusammenhang Harald Walter.

Das Moderations-Duo formulierten auch Fragen mit humorvollem Hintergrund: „Können Sie sich vorstellen, im nächsten Leben selbst Synchronschwimmen zu betreiben?“, wollten die beiden wissen. „Alles außer Boxen“, erwiderte Udo Kotzur trocken. Zusammen mit Barbara Rauscher würde er dann für die Olympischen Spiele trainieren, versicherte Harald Walter. Sich im Wasser bewegen durchaus, vorzugsweise dann, wenn keiner zuschaue außer Barbara Rauscher, lautete Enghubers Antwort. „Da bin ich auch fürs nächste Leben skeptisch“, bemerkte der OB. „Ich bevorzuge Sportarten mit Ball“, stellte er fest. „Ich war nie der große Schwimmer“, untertrieb der Landrat, der als Jugendlicher immerhin Vizekreismeister in allen vier Lagen geworden war. Gmehling überreichte im Anschluss Barbara Rauscher einen Blumenstrauß sowie einen Scheck über 250 Euro für die Nixen.

Zum Schluss verliehen der Präsident des Bayerischen Schwimmverbandes Harald Walter (rechts) und Ehrenbeauftragter Wilfried Fuchs mehrere Auszeichnungen: Die bronzene Ehrennadel für ihre Verdienste bekamen Emmi Luba, Melanie Eubel, Sonja Schlamp-Bauer und Cornelia Stadlmayr. Schwieriger gestaltete sich die Ehrung für Barbara Rauscher (Mitte), denn die hat bereits alle denkbaren Auszeichnungen des Schwimmverbandes. Sie erhielt dafür Nougat-Pralinen, ihre kulinarische Leidenschaft, und einen finanziellen Beitrag für die Donaunixen.

Selbstgedichtetes fröhliches Lied

Zum Abschluss bevölkerten alle aktiven Nixen die Bühne und sangen ein fröhliches selbstgedichtetes Lied. Damit war der offizielle Teil beendet und die Gäste widmeten sich bei Musikuntermalung dem Dinner und dem Kuchenbüffet: 50 Kuchen inklusive einer „Donaunixen- Torte“. Währenddessen zeigte eine Diashow Höhepunkte aus den vergangenen 50 Jahren. Die Kostüme im Wandel der Zeiten wurden bewundert und auch sonst hat sich einiges geändert. Wussten Sie, dass früher Nivea-Creme genommen wurde, um die Haare zu glätten? Die bekam man hinterher in der Dusche nicht mehr aus der Frisur. Inzwischen verwenden die Mädels Gelantine.


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